Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom stellt eine häufige Erkrankung dar. Je Tumorstadium, PSA-Wert zu Beginn der Erkrankung (sog. iPSA) und Gleason-Score werden Patienten in Gruppen mit niedrigem, intermediärem und hohem Risiko eingeteilt.

Grundsätzlich kommen operative Verfahren (radikale Prostatektomie mit und ohne Lymphadenektomie) und nicht operative Verfahren zum Einsatz. Beim Einsatz der Strahlentherapie (Radiatio) wird diese mit einer antiandrogenen Therapie für ca. 6 Monate (intermediäres Risiko) oder 24-36 Monate bei hohem Risiko kombiniert.

Bei sehr unterschiedlichem Ablauf und Nebenwirkungsprofil richtet sich die Wahl der Therapie nach dem individuellen Risiko vor dem Hintergrund von Erwartungen an die Therapie, mögliche Nebenwirkungen, Einschränkung der Lebensqualität, der Frage nach Inkontinenz- und Impotenzrisiko. Dafür bieten wir Ihnen individuelle Beratungsgespräche an, zu denen wir uns mit Ihnen die Zeit nehmen, für Ihre individuellen Ansprüche die am besten passende Therapie zu finden.

In der primären Therapie des Prostatakarzinoms kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

  • die perkutane Strahlentherapie in einer konventionellen Dosierung (ca. 8 Wochen Therapiedauer);
  • die perkutane Strahlentherapie in konventioneller Dosierung in Kombination mit einer Brachytherapie;
  • die moderate Hypofraktionierung, d.h. die Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit von 8 auf 4 Wochen;
  • die sog. Ultrahypofraktionierung (z.B. im Rahmen der Hypostat-2 Studie)

In der adjuvanten Situation nach bereits erfolgter Operation kann bei Vorliegen von Risikofaktoren die Strahlentherapie sinnvoll sein, um das Risiko eines PSA-Anstiegs zu senken.

Nach bereits erfolgter Operation des Prostatakarzinoms kann der PSA-Wert wieder ansteigen. Dann führt die sogenannte Salvage-Strahlentherapie zu einem Abfall des PSA-Wertes. Je früher die Strahlentherapie eingesetzt wird, desto wahrscheinlicher ist eine Heilung. Man spricht deshalb von einer sog. early salvage radiotherapy bei einem PSA Wert ab 0,2 ng/ml und von einer very early salvage radiotherapy bei einem PSA-Wert <0,2 ng/ml.

Für Therapieentscheidungen unterstützt uns ein PET-CT, welches v.a. im PSA-Anstieg Einsatz findet, um die Ursache des Anstieges aufzudecken (Bild).

Für die Planung einer primären Radiotherapie ist das MRT der Prostata eine wichtige Unterstützung. Durch seine Nutzung kann das Bestrahlungsvolumen so klein wie möglich gestaltet werden, da das CT die Größe der Prostata eher überschätzt.

Welche Unterlagen bringen Sie idealerweise zu unserem gemeinsamen Gespräch mit?

  • Stanzbiopsie-Befunde (Histologie) mit Gleason-Score, Anzahl der Stanzen, Anzahl der befallenen Stanzen,
  • aktueller PSA-Wert und Ihre früheren PSA-Werte
  • MRT der Prostata
  • Bei PSA-Wert >10 ng/mg einen Befund der Ganzkörperskelettszintigraphie bzw. des PSMA-PET-CT.
  • Operationsbericht nach radikaler Prostatektomie mit histologischer Untersuchung der Prostata und ggf. Lymphknoten und
  • resultierender Tumorformel (z.B. pT2c pN1 (2/15) Pn0, R0)
  • die Adresse Ihres Urologen und Hausarztes
  • Falls Sie bereits früher eine Strahlentherapie hatten, bringen Sie, bitte, die Bestrahlungspläne mit. Umso schneller und genauer können wir Sie bereits bei Ihrem ersten Termin beraten, ob eine weitere Strahlentherapie, in welchem Umfang, Fraktionierung und Dosierung Sinn macht und vertretbar ist.

In der aktuellen deutschen und amerikanischen Leitlinie finden Sie ausführliche weitere Informationen [1, 2].

Was können Sie tun, um das Gelingen der Therapie maximal zu unterstützen?

  • Bringen Sie, bitte, ein Dusch- oder Saunahandtuch zu jeder Bestrahlung mit.
  • Erscheinen Sie ausreichend pünktlich zu Ihren Terminen und nehmen vorher Getränke zu sich, um für eine optimale Blasenfüllung zu sorgen.
  • Die Blase kann am besten geschont werden, wenn ihr Füllungszustand jeden Tag relativ gut reproduzierbar ist.
  • Eine Füllung von 150-200 ml, die Ihnen keine Stress bereitet, wäre optimal. Nach der Bestrahlung erhalten Sie einen Messbehälter, in den Sie bitte urinieren und die Urinmenge für sich notieren. Damit haben Sie eine gute Rückkopplung, ob Sie reproduzierbare Füllungen generieren können. Die MTRAs werden Sie nach den Werten fragen.
  • Meiden Sie blähende Speisen wie Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte, Paprika, scharf gebratene/gegrillte oder scharf gewürzte Speisen.
  • Überprüfen Sie einmal pro Woche Ihr Gewicht und notieren Sie dies, bitte.
  • Sorgen Sie für regelmäßigen Stuhlgang. Bei Problemen (Verstopfung wie Durchfall) sprechen Sie uns, bitte, an.
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