Mammakarzinom

Das Mammakarzinom ist eine häufige Krebs-Erkrankung, die heute dank Früherkennung und sich ständig weiterentwickelnden Behandlungsoptionen für die Mehrheit der Patientinnen ein heilbarer Krebs ist. 80-85% der Patientinnen können heute brusterhaltend operiert werden. Das ist ein großer Schritt im Sinne der Unversehrtheit des Körperbildes, weiblicher Identifikation und Lebensqualität. Um die brusterhaltende Therapie sicher zu gestalten, ist eine postoperative Strahlentherapie indiziert. Die Radiatio senkt das Risiko für das Auftreten lokaler Rezidive im voroperierten Gebiet sowie in der gesamten Brust um ca. 70%. Bei einigen, ausgewählten Patientinnen kann die Bestrahlung als sog. Teilbrustbestrahlung erfolgen, bei einigen, v.a. älteren Patientinnen mit niedrigem Rezidivrisiko kann ggf. ganz auf die Bestrahlung verzichtet werden.

Auch die Vorstufen des Mammakarzinoms (DCIS= ductales Carcinoma in situ) werden mittels brusterhaltender Therapie behandelt. Hier wird in der Regel eine postoperative Strahlentherapie empfohlen.

Fraktionierung und Dosierung

Viele Jahrzehnte wurde die Strahlentherapie konventionell dosiert. An jedem Bestrahlungstag wurden Einzeldosen von je 1,8 bis 2 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 50 Gy appliziert. Patientinnen unter 65 Jahren erhielten noch eine lokale Dosiserhöhung, einen sog. Boost für 5-8 Fraktionen. Somit betrug die Gesamtbehandlungszeit 5-6 Wochen.

Seit einigen Jahren hat sich die Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit etabliert. Die sog. Hypofraktionierung (Verkürzung der Gesamtbehandlungsdauer durch Erhöhung der Einzeldosis und Absenkung der Gesamtdosis) ermöglicht eine onkologisch sichere Behandlung ohne nachteilige Auswirkungen auf das kosmetische Ergebnis. Sie ist derzeit im Wesentlichen als neuer Therapiestandard etabliert und führt zu einer Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit auf ca. 3 Wochen. Neu sind noch kürzere Therapieschemata von nur 5 Tagen (Fast Forward Trial).

Tiefe Inspiration

Zu Recht fragen viele Patientinnen nach der Nutzen-Risiko-Abwägung vor dem Hintergrund älterer Strahlentherapietechniken, die eine nicht unerheblichen Lungen- und Herzbelastung aufwiesen. Mit den bei uns angewandten modernen Techniken wird bei jeder unserer Patientinnen nach Brustkrebs die Strahlentherapie in der sog. Atemanhaltetechnik durchgeführt. Dabei atmen Sie während der Bestrahlung tief ein und versuchen, den Atem eine Weile anzuhalten. Das Gerät erkennt die für die Bestrahlung optimale tiefe Einatmung und strahlt in dieser Atemphase die Dosis ab. Die Strahlung schaltet sich ab, wenn Sie weiteratmen. Auf diese Weise erreicht man eine Dehnung des Brustkorbs und der Brust weg von der Lunge und dem Herzen, so dass dadurch eine optimale Schonung umgesetzt werden kann.

Wichtig für Sie ist, dass Ihr persönliches Risiko aber auch von weiteren Faktoren abhängt, wie dem Nikotinkonsum, dem Alter, ggf. bereits bestehende Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, potentiell herzschädigende Medikamente.

Wenn Sie Nichtraucherin sind ohne genannte Risikofaktoren und wir setzen für Sie eine optimale Schonung der Organe um, haben Sie gegenüber einer nicht bestrahlten Patientin kein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lungen- oder Herzschäden oder die Entstehung von Lungenkrebs. Deshalb verzichten Sie, bitte, auf Nikotin und nehmen vielleicht diesen Zusammenhang zum Anlass, ganz auf Zigaretten und e-Zigaretten zu verzichten.

In der aktuellen deutschen und amerikanischen Leitlinie finden Sie ausführliche weitere Informationen.

Welche Unterlagen bringen Sie idealerweise zu unserem gemeinsamen Gespräch mit?

  • den Arztbrief der Sie behandelnden Einrichtung/Klinik
  • den OP-Bericht
  • den feingeweblichen Befund (Histologie)
    • vor und nach Chemotherapie
    • mit Östrogen- und Progesteronrezeptorbestimmung,
    • HER-2-neu-Bestimmung,
    • Angaben zum Resektionsrand (R-Status)
  • den Beschluss der Tumorkonferenz
  • den Mammographie-Befund, falls vorhanden, MRT-Befund, den CT-Befund von der Lunge (Thorax) und vom Bauch (Abdomen), die
  • Ganzkörperskelettszintigraphie
  • die Adresse Ihres Gynäkologen und Hausarztes
  • Ihre Medikamentenliste
  • Ihren Chemotherapieplan (falls Chemotherapie erhalten)
  • Falls Sie bereits früher eine Strahlentherapie hatten, bringen Sie, bitte, die Bestrahlungspläne mit. Umso schneller und genauer können
  • wir Sie bereits bei Ihrem ersten Termin beraten, ob eine weitere Strahlentherapie, in welchem Umfang, Fraktionierung und Dosierung
  • Sinn macht und vertretbar ist.
  • Falls Sie Träger eines Herzschrittmachers sind, bringen Sie, bitte, den Schrittmacherausweis mit.

Was können Sie tun, um das Gelingen der Therapie maximal zu unterstützen?

  • Bringen Sie, bitte, ein Dusch- oder Saunahandtuch zu jeder Bestrahlung mit.
  • Sorgen Sie für ein regelmäßiges Leben mit ausreichenden Pausen für Entspannung und Rekreation.
  • Treiben Sie Sport und stärken damit Ihr Immunsystem und beugen einer Fatigue- Symptomatik vor.
  • Vermeiden Sie unter Strahlentherapie heiße Vollbäder, Sauna, Solarium, direkte Sonnenbestrahlung im Bereich der bestrahlten Region.
  • Ernähren Sie sich abwechslungsreich und eiweißreich. Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin und setzen Sie während der Strahlentherapie alle Vitaminpräparate ab.
  • Duschen Sie mit Wasser und hautfreundlichen Syndets, Seifen oder Duschgels.
  • Bringen Sie keine alkoholischen Substanzen (Parfum, parfümierte Lotiones oder alkoholhaltige Deodorants) auf die Haut auf.
  • Nutzen Sie für den Körper, wenn nötig, ein gut hautverträgliches Produkt. Hierzu beraten wir Sie gerne.
  • Vermeiden Sie die Anwendung von Puder oder Alkohol und Öl im Bestrahlungsgebiet.
Kontakt & Terminvergabe in der Strahlentherapie-Praxis in Berlin

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