Kopf- Hals-Tumoren
Plattenepithelkarzinome können im Bereich des gesamten Schlundes, in der Mundhöhle, entlang der Schluckstrasse und im Kehlkopf entstehen. Die Entstehung von Krebs in diesem Bereich ist entweder getriggert durch HPV-Viren oder unabhängig davon. Erstere Tumoren haben eine bessere Prognose und sprechen auf eine Radiochemotherapie besonders gut an.
Für die Therapie stehen die Operation mit Entfernung der Lymphknoten (sog. Neck Disssection) zur Verfügung und die Radiochemotherapie bzw. Radioimmuntherapie.
Die Entscheidung, ob primär ein operatives Verfahren oder eine Radiochemotherapie bzw. Radioimmuntherapie geeignet ist wird interdisziplinär diskutiert und mit Ihnen gemeinsam entscheiden werden. In die Entscheidung fließen sowohl Größe und Lage des Tumors, zu erwartende funktionelle Einschränkungen (Schluckstörungen, Tracheostoma etc.), der Allgemeinzustand und Ihr (biologisches) Alter.
Nach erfolgter Operation kann bei Vorhandensein von Risikofaktoren wie Lymphknotenmetastasen, sog. Kapseldurchbruch, eine unvollständige Resektion u.a.) eine postoperative Radiatio (alleinige Bestrahlung) oder Radiochemotherapie indiziert sein. Die spezielle klinische Situation diskutieren wir mit Ihnen gemeinsam und erarbeiten eine Lösung, die Ihrem Wunsch nach maximaler onkologischer Sicherheit unter Berücksichtigung eines optimalen funktionellen Ergebnisses am besten gerecht wird.
Eine primäre Radiochemotherapie setzt eine mehrwöchige Behandlung mit täglichen Strahlentherapien voraus. Sie hat ein anderes Nebenwirkungsprofil mit voraübergehenden Hautrötungen, Hyperpigmentierungen, Schluckbeschwerden, Geschmacksverlust. Dies sind normale sog. Akutreaktionen, die sich nach Beendigung der Strahlentherapie komplett wieder zurückbilden werden. Zu den möglichen chronischen Spätnebenwirkungen können u.a. eine Mundtrockenheit unterschiedlicher Ausprägung und eine Kariesempfindlichkeit der Zähne gehören. Statt einer Radiochemotherapie kann, bei Vorliegen von Kontraindikationen gegen Cisplatin, 5-FU oder Mitomycin C, eine Radioimmuntherapie mit Cetuximab durchgeführt werden. Prof. Dr. V. Budach hat durch seine langjährige wissenschaftliche und klinische und Leitlinien- Arbeit einen seiner Schwerpunkte entwickelt.
Was können Sie tun, um das Gelingen der Therapie maximal zu unterstützen?
- Bringen Sie, bitte, ein Dusch- oder Saunahandtuch zu jeder Bestrahlung mit.
- Besuchen Sie vor Beginn der Radiotherapie Ihnen Zahnarzt und lassen Sie kariöse Zähne sanieren.
- Lassen Sie sich bei einer geplanten Strahlentherapie im Bereich der Mundhöhle oder Rachenraumes eine Kunststoffschiene („Knirscherschiene“) anfertigen, die Sie bitte zum Planungs-CT-Termin mit sich führen.
- Pflegen Sie Ihre Zähne mit einer weichen Zahnbürste, ohne das Zahnfleisch zu verletzen.
- Wenden Sie die von uns empfohlenen Mundspüllösungen so häufig wie es Ihnen möglich ist, an.
- Überprüfen Sie einmal pro Woche Ihr Gewicht und notieren Sie dies, bitte.
- Verzichten Sie auf höherprozentige alkoholische Getränke und Nikotin vollständig.
- Führen Sie 1x/Woche eine Fluoridierung der Zähne mit einer Fluoridpaste durch.
- Gehen Sie nach der Therapie regelmäßig zu Ihrem Zahnarzt und lassen Sie den Zahnstatus kontrollieren und eine prophylaktische Zahnreinigung durchführen.
- Warten Sie nach Radiotherapie mit der endgültigen Zahnersatzversorgung bis 6 Monate nach Ende der Therapie.
- Falls Sie bereits früher eine Strahlentherapie hatten, bringen Sie, bitte, die Bestrahlungspläne mit. Umso schneller und genauer können wir Sie bereits bei Ihrem ersten Termin beraten, ob eine weitere Strahlentherapie, in welchem Umfang, Fraktionierung und Dosierung Sinn macht und vertretbar ist.
- Falls Sie Träger eines Herzschrittmachers sind, bringen Sie, bitte, den Schrittmacherausweis mit.
- Vermeiden Sie die Anwendung von Puder oder Alkohol und Öl im Bestrahlungsgebiet.
Kontakt & Terminvergabe
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